# Revierhege im September: Pflege und Management von Rehwild
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Revierhege im September: Pflege und Management von Rehwild
Der September ist eine besonders wichtige Zeit für die Revierhege, speziell im Hinblick auf das Rehwild. Nach den Sommermonaten, in denen das Wild gut genährt und aktiv war, beginnt nun die Phase der Vorbereitung auf den Winter. Für Jäger und Revierbesitzer steht im September nicht nur die Erntejagd im Fokus, sondern auch die Pflege des Lebensraums sowie die gesundheitliche Kontrolle des Bestands. Hier einige wichtige Aspekte der Revierhege im September.
- Fütterung und Äsungspflege
Im Herbst beginnt sich das Nahrungsangebot in freier Wildbahn zu verändern. Obwohl es im September noch reichlich frische Äsung gibt, ist es wichtig, bereits jetzt darauf zu achten, dass ausreichend Futterstellen für den Winter vorbereitet werden. Hecken und Sträucher mit nahrhaften Früchten und Blättern sollten gefördert werden. Zusätzlich können Wildwiesen mit eiweißreicher Äsung wie Klee oder Luzerne nachgesät werden, um dem Rehwild einen energiereichen Übergang in die kalte Jahreszeit zu bieten.
- Bestandskontrolle und Gesundheit
Der September bietet eine gute Gelegenheit, den Gesundheitszustand des Wildbestands genau zu beobachten. Rehwild zeigt um diese Zeit möglicherweise Anzeichen von Schwäche oder Krankheiten, die auf Parasiten oder Mangelerscheinungen hinweisen könnten. Gerade im Zusammenhang mit der Mauser (Fellwechsel) können Tiere geschwächt sein. Durch gezielte Kontrolle und gegebenenfalls das Entnehmen kranker Tiere wird der Bestand langfristig stabil und gesund gehalten.
- Jagddruck anpassen
Die Brunftzeit des Rehwildes ist im August abgeschlossen, und die Böcke haben sich wieder beruhigt. Im September sollte der Jagddruck daher behutsam ausgeübt werden. Insbesondere jüngere und schwächere Stücke können entnommen werden, um den Wildbestand in einem guten Verhältnis zur vorhandenen Äsung zu halten. Zugleich ist es sinnvoll, jetzt schwächere Böcke zu bejagen, die sich nicht durch starke Trophäen auszeichnen, um das genetische Potenzial des Bestandes zu fördern.
- Biotopgestaltung und Schutzmaßnahmen
Auch wenn der September eine Übergangszeit ist, sollte die Biotopgestaltung nicht vernachlässigt werden. Feldgehölze und Waldränder, die dem Rehwild als Rückzugsräume und Äsungsplätze dienen, können gepflegt oder erweitert werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Schutz von forstwirtschaftlichen Kulturen. Frisch gepflanzte Bäume sind gerade jetzt gefährdet, durch Verbiss stark geschädigt zu werden. Schutzmaßnahmen wie Einzäunungen oder die Nutzung von Wildschutzmitteln können helfen, die Schäden zu minimieren.
- Vorbereitung auf den Winter
Im Rahmen der Revierhege sollte bereits im September damit begonnen werden, Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit zu treffen. Das Anlegen von Winterfütterungsstellen, das Bereitstellen von Salzlecksteinen und das Kontrollieren der Wildruhezonen sind jetzt wichtige Aufgaben, um dem Rehwild eine stressfreie Überwinterung zu ermöglichen.
Fazit
Die Revierhege im September legt den Grundstein für einen gesunden und stabilen Wildbestand. Durch eine kluge Kombination aus Fütterungsmanagement, Bestandskontrolle und Biotopgestaltung kann der Jäger sicherstellen, dass das Rehwild gut auf den Winter vorbereitet ist. In dieser Übergangszeit ist eine nachhaltige, auf das Wild abgestimmte Pflege entscheidend, um das Gleichgewicht im Revier zu erhalten und den Wildbestand langfristig zu sichern.